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NFTs über Dutch Auction kaufen? Einsteigerguide

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Die Dutch Auction erfreut sich bei NFT Projekten wachsender Beliebtheit. Bietet sie doch sowohl für Verkäufer als auch Käufer ein paar nennenswerte Vorteile. Wir erklären Dir wie die Dutch Auction funktioniert und auf was Du achten solltest.

Was ist eine Dutch Auction?

Die Dutch Auction – auf deutsch: Niederländische Auktion – ist eine sogenannte Rückwärtsauktion mit fallenden Preisen. Sie ist damit das Gegenstück zur klassischen Auktion mit steigenden Preisen. Sie hat ihren Ursprung wie der Name bereits vermuten lässt in Holland und wurde für den Verkauf von Tulpen genutzt.

Eine Dutch Auction startet bei einem vom Verkäufer vorgegebenen Höchstpreis welcher sich Schrittweise reduziert bis die Ware vollständig verkauft ist oder ein definierter Mindestpreis erreicht ist.

Wie funktioniert eine Dutch Auction bei NFTs?

Dutch Auctions werden inzwischen auch gerne für den Verkauf von NFTs genutzt, um den initialen Verkauf (Mint) der Kollektion zu organisieren. Der Verkauf einer NFT-Kollektion startet dann beispielsweise bei einem Mintpreis von 1 ETH (Ethereum) und reduziert sich dann Schrittweise.

In festgelegten zeitlichen Abständen sinkt der Preis schrittweise (bspw. 0.15 ETH alle 5 Minuten) bis zu einem festgelegten Mindestverkaufspreis (Floorpreis). Der Preis fällt so lange bis alle NFTs verkauft sind oder der Floorpreis erreicht wurde.

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Das Minting startet also beim vorgegebenen Höchstpreis und sinkt schrittweise bis der letzte NFT verkauft wurde. Damit ist die Dutch Auction das Gegenteil einer klassischen Auktion in der die Gebote der Käufer niedrig starten und sich schrittweise überbieten.

Vorteile einer Dutch Auction

Die Dutch Auction bietet gegenüber klassischen Mint-Verkäufen eine Reihe nennenswerter Vorteile auf Käufer und Verkäuferseite.

Vermeidung von Gas Wars

Einer der vermutlich größten Vorteile einer Dutch Auction liegt in einem reduzierten Risiko von Gas Wars. In diesen Gas Wars werden die Käufer mit überproportional hohen Transaktionsgebühren konfrontiert. Dieses Risiko lässt sich durch eine Dutch Auction zumindest reduzieren.

Ein sogenannter Gas War entsteht, wenn viele Käufer gleichzeitig versuchen, die NFTs einer Kollektion zu kaufen. Sie beginnen einen Bieterstreit um möglichst schnell den Zuschlag zu bekommen. Da die Validierer (Miner) diejenigen Käufer bevorzugen, welche die höchsten Transaktionsgebühren zahlen kommt es zur Explosion der Transaktionsgebühren.

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Ein Gas War lässt sich auch durch eine Dutch Auction nicht vollständig ausschließen. Jedoch wird Käufern hier die Möglichkeit geboten, ihre Gebotsstrategie an einer Preisstaffel auszurichten. Dadurch kommt es zu einer Verteilung des Gesamtbedarfs auf die unterschiedlichen Preislevel.

Fair für die Käufer

Käufer mit geringem Budget sind nicht direkt außen vor wenn der Start-Mintpreis das eigene Budget überschreitet. Sie haben stattdessen die Möglichkeit darauf zu hoffen, dass der NFT nicht direkt zum Höchstpreis ausverkauft wird und er im Mintpreis ggf. noch sinkt.

Wir haben Dir drei reale Beispiele für die Kaufverteilung in einer Dutch Auction herausgesucht:

  1. In Projekt A haben die Käufer bis kurz vor dem Niedrigstpreis gewartet und zugeschlagen.
NFT Dutch Auction

2. In Projekt B war das Interesse der Käufer besonders groß. Hier wurde nicht lange gefackelt und direkt zum Höchstpreis zugeschlagen.

Dutch Auction NFT

3. Bei Projekt C erkennst Du dass die Mehrheit der Käufer den Preis von 3 ETH als angemessen empfanden.

NFT Dutch Auction

Das schöne an einer echten Dutch Auction: Auch wenn die Käufer im Zuge der Auktion zu unterschiedlichen Preisen zuschlagen, zahlen am Ende einer echten Dutch Auction alle den gleichen Preis.

Die Käufer den NFT zwar zuerst für den von ihnen gebotenen Preis. Zum Ende der Auktion gilt jedoch für alle Käufer der gleiche, niedrigste Preis zu dem der NFT gekauft wurde: Entweder der Ausverkaufspreis oder Floorpreis.

Der günstigste Preis zu dem der letzte NFT des Mints verkauft wurde gibt den Preis für die gesamte Auktion vor. Somit erhalten am Ende einer echten Dutch Auction alle Käufer, die zuvor für einen höheren Preis zugeschlagen haben, die Differenz zum Ausverkaufspreis/Floorpreis wieder erstattet.

Attraktiv für die Verkäufer

Für Verkäufer bietet die Dutch Auction den Vorteil, dass sie sich nicht im Vorfeld auf einen Verkaufspreis festlegen müssen. Vielmehr können sie den Markt und die Käufer darüber entscheiden lassen, welchen Preis sie bereit sind zu zahlen.

Der Verkäufer hat durch die Dutch Auction jedoch zumindest die Chance, bei einem für ihn sehr attraktiven Preis zu starten.

Wie erstelle ich eine Dutch Auction?

Den Verkauf Deiner Kollektion über eine Dutch Auction organisierst Du in der Regel über einen NFT Marktplatz. Vergleichbar mit eBay bieten Dir diese Marktplätze bereits von Haus aus die Funktionalität welche Du für die Durchführung Deiner Dutch Auction brauchst.

Eine Dutch Auction kannst Du beispielsweise auf dem Marktplatz OpenSea mit ein paar Klicks selbst einstellen. Aber auch andere Marktplätze bieten Dir derartige Möglichkeiten.

Worauf musst Du bei einer Dutch Auction achten?

Nicht überall wo Dutch Auction drauf steht ist auch Dutch Auction drin. Vereinzelte Projekte veranstalten unechte Dutch Auction Mints bei denen der günstigste Verkaufspreis nicht automatisch dazu führt, dass die vorherigen Käufer die Differenz erstattet bekommen. Prüfe daher stets die Auktionsbedingungen.

Die Mintaktivität während der Dutch Auction gibt Dir einen Aufschluss darüber wann der richtige Zeitpunkt gekommen sein könnte, um selbst zuzuschlagen.

Im Discord des jeweiligen Projekts tauschen sich Käufer über potenzielle Mintpreise aus sodass Du dadurch einen guten Überblick darüber erhalten kannst, welchen Mintpreis die Community als angemessen erachtet. In dieser Preisrange ist dann auch erfahrungsgemäß die höchste Kaufaktivität zu erwarten (Stichwort Gas War).

 

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